Curtefranca Rosso D.O.C.

Die Rebsorte Carmenère stammt von der „Vitis biturica“, die den Norden von Italien in der Römerzeit (Columella) erreichte. Von der Vitis biturica wurden, im Raum Bordeaux, der Carmenère, der Cabernet Franc, der Merlot, der Cabernet Sauvignon und der Malbec selektiert. In den italienischen DOC-Gebieten wurde er lange mit dem Cabernet Franc verwechselt aber er unterscheidet sich deutlich anhand seiner DNA und der Produktion von gut strukturierten und farbintensiven (Anthocyane) Weinen, die reich an weichen, runden Tanninen sind und ein komplexes Geschmacksbild haben.
Seit 1990, als wir entschieden, die Fläche für eine roten Rebsorte zu erweitern, wurden von einen französischen Züchter auch Cabernet Franc-Rebstöcke erworben, welche nach deren Pflanzung erste Zweifel aufkommen ließen, weil sie – selbst für uns – offenkundig wenig mit jenem „französischen“ Cabernet zu tun hatten, der traditionell in der Franciacorta unter diesem Namen kultiviert wurde und lokal als “bordò magher” (Bordeaux mager) bekannt ist, wegen seiner Eigenschaft, eine Traube mit kleinen und lockeren Beeren hervorzubringen. Als dann unser Betrieb im Jahre 1992 die Anlage neuer Rebflächen mit enger Pflanzdichte vorsah, realisierten wir dies mit Trieben von Pflanzen aus „Vor-Reblaus-Zeiten“ (nicht gepfropft), aus unserem eigenen Betrieb in Capriolo und einem mehr als 50 Jahre alten Weinberg in Erbusco. Die Neuanlage mit Klonen aus diesen italienischen Cabernet Franc/Carmenère-Rebstöcken wurden 2001 und in den folgenden Jahren umgesetzt.
Mit dem Entstehen der Curtefranca DOC im Juli 2008 ging der Carmenère als eigenständige Rebsorte in die Komposition unserer Weine ein und ihm wurde jene qualitative Rolle zuerkannt, die für lange Zeit vergessen wurde. Produziert seit 1967, im ersten Jahr der Herkunftsbezeichnung, gewinnt er schon 1976 den „Oscar“ der Zeitschrift „Cucina Italiana“, 1978 zitiert ihn Luigi Veronelli im Katalog Bolaffi, dem ”Gotha der Weine” und 1982 ist er unter den “Hundert besten Weinen Italiens” von Gianni Bonacina.

TRAUBEN: Die Anteile sind circa Cabernet Franc 30%, Merlot 30%, Cabernet Sauvignon 20%, Carmenère 15%, Barbera und Nebbiolo 5%.
REBANLAGEN: Franciacorta (BS) in der Gemeinde Capriolo.
PRODUKTION: circa 10 Tonnen pro Hektar mit einem Ertrag von 68%.
PRODUKTIONSZYKLUS: Kaltmaische für circa 3 Tage gefolgt von der Gärung bei kontrollierter Temperatur in großen, offenen Stahlbottichen. Anschließend reift der Wein mindestens ein Jahr im Weinkeller, bevor er abgefüllt wird.
FARBE: durchgehend rubinrot, leuchtend.
DUFT: weinig, mit einem sauberen und komplexen Bouquet.
GESCHMACK: trocken, untermalt durch eine elegante Würzigkeit, besitzt er Charakter und Fülle und ist harmonisch.
ALKOHOLGEHALT: 11,5 – 12 Vol.-%
LAGERUNG: in einer trockenen und frischen Umgebung, am besten liegend.
LAGERPOTENTIAL: je nach Jahrgang bis zu 4 oder 5 Jahre ab der Ernte.
SERVICE: bei Zimmertemperatur bei circa 18 °C in runden, weiten Gläsern servieren.
IN DER GASTRONOMIE: zu italienischen Vorspeisen, Schmorbraten, Braten, zu dunklem Fleisch und Wild.

Verfügbar im Format:
0,75 l (Normalflasche)